GWS betrachtet Brachflächensituation im Märkischen Kreis

GWS betrachtet Brachflächensituation im Märkischen Kreis

Gewerbliche Wiedernutzung meistens nicht möglich

Bereits mit dem ersten Gewerbeflächenmonitoring-Bericht im Jahr 2017 hatte die GWS die bestehen-den Brachflächen im Märkischen Kreis unter die Lupe genommen. Insgesamt 16 Flächen mit einer Gesamtgröße von etwa 17 Hektar konnten zu dieser Zeit identifiziert werden. Schaut man sich diese Flächen heute an wird klar: Nur ein Bruchteil der Flächen wird durch die Industrie wieder genutzt.

„Wenn man durch die Täler des Märkischen Kreises fährt, kann man schnell den Eindruck gewinnen, dass es eine Vielzahl an Industriebrachen gibt, die die Unternehmen wieder nutzen können“, berichtet GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder. Dass diese Rechnung so einfach nicht aufgeht, zeigt ein Blick in die Zahlen: Von den 16 Arealen werden aktuell lediglich eine Fläche in Schalksmühle und eine Teilfläche am Bahnhof in Lüdenscheid-Brügge gewerblich wieder genutzt.

GWS-Projektleiter Marcel Krings erläutert: „Viele der Brachflächen befinden sich in besonderen Gemengelagen in der Nähe zur Wohnbebauung, was eine gewerbliche Entwicklung deutlich erschwert. In der Regel werden dann nicht störende Einzelhandels- oder Dienstleistungsunternehmen angesiedelt oder neue Wohngebiete geschaffen.

Auch die aktuelle Analyse der GWS für das Jahr 2021 zeigt, dass an vielen Stellen Handlungsbedarf besteht. In Zusammenarbeit mit den Kommunen des Märkischen Kreises konnten insgesamt 21 Areale mit einer Gesamtgröße von etwa 43 Hektar identifiziert werden. Allein in der Stadt Iserlohn befinden sich neun Flächen, darunter zum Beispiel das alte Christophery-Gelände und die alte Schießanlage in Sümmern.

Eine Hürde für eine mögliche Wiedernutzung sei häufig die Altlastenproblematik, wie Dr. Johannes Osing vom Fachdienst Natur- und Umweltschutz beim Märkischen Kreis erläutert: „Für viele der Flächen liegt ein Altlastenverdacht vor, der zunächst durch entsprechende Gutachten und Analysen überprüft werden müsste. Darüber hinaus befinden sich viele der Areale direkt an Bächen oder Flüssen, was häufig zu Konflikten in der weiteren Planung führt.“ Ein weiteres großes Problem sei zudem die nicht mehr zeitgemäße, unzweckmäßige und abbruchreife Altbebauung. Laut Marcel Krings erscheine daher lediglich bei 9 Teilflächen mit einer Gesamtgröße von etwa 21 Hektar eine Reaktivierung überhaupt möglich.

Nichtsdestotrotz sehen alle Beteiligten die zwingende Notwendigkeit, die Flächen – wo möglich – einer industriellen Wiedernutzung zuzuführen. Krings weiter: „Das diesjährige Hochwasserereignis hat gezeigt, dass wir der Natur wieder mehr Raum geben müssen. Zwangsläufig wird es zukünftig zu erheblichen Interessenkonflikten kommen, denn auch die Industrie benötigt weitere Entwicklungsmöglichkeiten.“

Diese Herausforderung lässt sich nur geschlossen und im Dialog mit allen Akteuren angehen, ist Jochen Schröder überzeugt: „Gemeinsam mit den Kommunen, der Bezirksregierung und Akteuren wie dem Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung oder dem Ruhrverband lassen sich Lösungen finden.“ Wichtig sei, dass der Märkische Kreis als Industrieregion eine Zukunftsperspektive behält, so Schröder weiter. Bereits jetzt gebe es Unternehmen, die die gefährdeten Tallagen verlassen möchten und neue Standorte suchen. „Im schlimmsten Fall finden Sie diese nicht im Märkischen Kreis, sondern außerhalb der Region. Das kostet nicht nur Steuereinnahmen für die Kommunen, sondern auch Arbeitsplätze und Einwohner“, befürchtet Schröder.

Insgesamt zeigen die Zahlen der GWS eine nüchterne Bilanz: Realistisch betrachtet dürfte die Wiedernutzung von Brachflächen vor allem kurzfristig keinen entscheidenden Beitrag dazu leisten können, den lokalen Mangel an Gewerbeflächen zu beheben. Schröder abschließend hierzu: „Uns bleibt keine andere Wahl, die wenigen in Frage kommenden Brachflächen schnell und gezielt für eine gewerbliche oder industrielle Nachnutzung zu entwickeln.

Die Gesamtauswertung zur Brachflächensituation im Märkischen Kreis steht hier zum Download zur Verfügung:
DOWNLOAD: Gewerbliche Brachflächen im Märkischen Kreis im Jahr 2021 (pdf, 0,4 MB)

 

April 2024

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Workshopreihe „Innovation in der Automobil-Zulieferindustrie Südwestfalens“
14:00 - 15:00

Suchräume, Fallstricke und erste Schritte zur Umsetzung von Ideen

Suchräume, Fallstricke und erste Schritte zur Umsetzung von Ideen

Was genau ist Innovation? Wie forcieren wir Innovationen in unserem Unternehmen? Welche Trends erfordern innovative Lösungen und welche Potentiale ergeben sich für uns? Wo und wie fangen wir an?

Diese Fragen treiben zahlreiche Betriebe des Automotive Sektors in Südwestfalen um. Im Zusammenhang mit einer Betriebsbefragung, die im Rahmen des Projektes Atlas durchgeführt wurde, gaben

  • 78% der befragten Unternehmen an, die Erschließung neuer
    Märkte zu planen.
  • 70% planen die Durchdringung des bestehenden Marktes sowie
    die Entwicklung neuer Automotive-Produkte.
  • 45% planen mit dem bestehenden Hauptprodukt neue Märkte
    zu erschließen.

Diese Ergebnisse sind Anlass für die Workshop-Reihe „Innovation in der Automobil-Zulieferindustrie Südwestfalens – Suchräume, Fallstricke und erste Schritte zur Umsetzung von Ideen“. In der Reihe geht es darum, das Thema Innovation im Unternehmen näher zu beleuchten. Produzierende KMU im Automotive-Sektor haben mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden und Praxisbeispielen die Möglichkeit zu erfahren, wie Innovation funktionieren kann, um die eigene Marktstellung im Sektor zu sichern. Der Fokus liegt hierbei auf der Produkt- und Prozessinnovation.

Die Reihe wendet sich an betriebliche Fach- und Führungskräfte in Forschung und Entwicklung sowie betriebliche Akteure mit Interesse am Thema Innovation im Automotive-Sektor. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit Fragen zu diskutieren, sich untereinander auszutauschen und sich Impulse zur Umsetzung zu holen.

DOWNLOAD: Veranstaltungsflyer (pdf, 710 kB)

16.04.2024
14:00 bis 15:00 Uhr | Online-Informationsveranstaltung
Umfang und Themen der Reihe
Hier geht es zur Anmeldung zur Informationsveranstaltung.

23.04.2024
14:00 bis 17:00 Uhr | Präsenz
MODUL 1 – Innovation im Automotive-Sektor:
Das hätten wir auch gekonnt(?)

28.05.2024
14:00 bis 17:00 Uhr | Präsenz
MODUL 2 – Von der Idee zur Umsetzung – Woran scheitern Innovationen?

25.06.2024
14:00 bis 17:00 Uhr | Präsenz
MODUL 3 – Ideen generieren & Innovationen starten

Ansprechpartnerin:
Jasmin Graef
Technologiescoutin Automotive
Mobil: 0151 74202513
E-Mail: graef@gws-mk.de

Hier geht es zur Anmeldung zur Informationsveranstaltung am 16.04.2024. 

Die Veranstaltungsreihe findet statt im Rahmen von:

Das Projekt „ATLAS – Automotive Transformationsplattform Südwestfalen“ wird gefördert durch:

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„Wege zur Klimaneutralität“: Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen – Chancen, Herausforderungen und praktische Umsetzung
14:00 - 17:00

Mit dem Inkrafttreten der EU-Taxonomie-Verordnung und der Corporate Sustainablity Reporting Directive (CSRD) bekommt das Thema Nachhaltigkeit in den Berichtspflichten bei Unternehmen eine neue Bedeutung. Die Umsetzung ist für viele Betriebe aktuell mit Unklarheiten und einem erhöhten Aufwand verbunden. Insbesondere sind die Anforderungen auch von mittelständischen Unternehmen und Familienunternehmen umzusetzen. Daher gibt es einen hohen Bedarf, sich jetzt über Ansätze für eine erfolgreiche Umsetzung zu informieren.

Stichworte hierbei sind CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), ESG (Environmental, Social und Governance) und die EU-Taxonomie. Doch welche Richtlinien sind für wen zu welchem Zeitpunkt relevant? Welche Rolle spielt die EU-Taxonomie? Wie sieht „gute Praxis“ aus? Das alles sind Inhalte der Veranstaltung, zu der wir Sie hiermit herzlich einladen:

„Wege zur Klimaneutralität“: Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen – Chancen, Herausforderungen und praktische Umsetzung

Programm

14:00 Uhr     Betriebsrundgang bei der Manfred Vogel Elektromaschinenbau GmbH (optional)

15:00 Uhr     Begrüßung und Vorstellung der Veranstaltungsinhalte
Manfred Vogel, MV Elektromaschinenbau GmbH
Marcel Krings, GWS im Märkischen Kreis mbH

Ekkehard Wiechel, Effizienz-Agentur NRW

15:15 Uhr     Anforderungen und Synergien
Die Rahmenbedingungen sind gesetzt. Welche Schnittmengen es mit anderen (gesetzlichen) Anforderungen gibt und wie Synergien genutzt werden können.
Ekkehard Wiechel, Effizienz-Agentur NRW

15:25 Uhr     Einführung von Nachhaltigkeitsmanagement -Strategie, Methodik Best-Practice
Grundlegende Aktivitäten im Nachhaltigkeitskontext werden bereits seit geraumer Zeit bei vielen Unternehmen betrieben. Verschiedenste Reporting Initiativen beinhalten verschiedene Aspekte und Anforderungen. Wie es gelingt einen Überblick zu erhalten, spezifisch die passende Strategie zu entwickeln und bei der Umsetzung von synergetischen Effekten zu partizipieren?

Dr. Susanne Steinhauer, expert for sustainability management, Grünberg
Die Referentin hat in verantwortlicher Position die Implementierung verschiedenster Nachhaltigkeitsaktivitäten in einem Unternehmensverbund langjährig begleitet. In heutiger Funktion unterstützt sie freiberuflich Unternehmen in diesem Themenfeld.

16:00 Uhr     Unterstützungsmöglichkeiten

  • Wie kann die Hochschule als Partner im Kontext Nachhaltigkeit unterstützen?
    Christine Schneider, Fachhochschule Südwestfalen
  • Gibt es Förderoptionen für Nachhaltigkeitsprojekte?
    Ekkehard Wiechel, Effizienz-Agentur NRW
  • Weitere Unterstützungsoptionen
    Marcel Krings, GWS im Märkischen Kreis mbH

Ende ca. 16:45 Uhr – anschließend gemeinsamer Imbiss

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist auf max. 60 Personen beschränkt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Initiative „Nachhaltige Wirtschaft.MK“ und in Kooperation mit der Effizienz Agentur NRW statt.

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Mit freundlicher Unterstützung von: Manfred Vogel Elektromaschinenbau GmbH

Ansprechpartner
GWS im Märkischen Kreis mbH
Marcel Krings
Tel.: 02352 9272-12
E-Mail: krings@gws-mk.de

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