Vom Omnibus ausgebremst? Netzwerk diskutiert nachhaltige Praxis bei MEDICE Health Family

Vom Omnibus ausgebremst?

Netzwerk diskutiert nachhaltige Praxis bei MEDICE Health Family

Regeländerungen, Berichtspflichten, Unsicherheit – wie gehen Unternehmen damit um? Beim Treffen des Netzwerks „Team Sustainability MK“ bei der MEDICE Health Family in Iserlohn wurde eines deutlich: Nachhaltigkeit erfordert Klarheit, aber vor allem Haltung.

Unternehmen aus dem Netzwerk „Team Sustainability MK“ trafen sich bei MEDICE in Iserlohn.
Foto. GWS

Was bedeutet nachhaltiges Wirtschaften, wenn sich politische Vorgaben sich ständig ändern? Wie bleibt man als Unternehmen handlungsfähig – und glaubwürdig? Diese Fragen standen im Zentrum des jüngsten Treffens des Netzwerks „Team Sustainability MK“, das bei MEDICE in Iserlohn stattfand. Das Unternehmen ist ein in dritter Generation geführter Arzneimittelhersteller, der nicht nur bei Gesundheitslösungen, sondern auch im Nachhaltigkeitsmanagement neue Maßstäbe setzt.

Fünfzehn Teilnehmende aus Unternehmen im Märkischen Kreis kamen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen im ESG-Bereich (Environmental, Social, Governance) auszutauschen. Im Mittelpunkt stand der Vortrag von Marco Rühmann, Head of Corporate Responsibility bei MEDICE. Unter dem Titel „Vom Omnibus ausgebremst: ESG in volatilen Zeiten“ erläuterte er, wie das Unternehmen mit den Unsicherheiten rund um die EU-Omnibus-Verordnung umgeht – und warum es sich trotzdem lohnt, am Thema dranzubleiben.

Marco Rühmann, Head of Corporate Responsibility bei MEDICE, hielt einen spannenden Vortrag.
Foto: GWS

Die sogenannte Omnibus-Verordnung ist ein Reformpaket der EU-Kommission, das unter anderem die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die EU-Taxonomie und die Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) vereinfachen und verzögern soll. Damit will Brüssel kleine und mittlere Unternehmen entlasten – schafft aber zugleich Unsicherheit für Unternehmen, die bereits mit der Umsetzung begonnen haben.

„Keiner weiß genau, nach welchen Regeln wir am Ende berichten sollen“, so Rühmann mit Blick auf die verschobene Berichtspflicht und mögliche Änderungen der CSRD-Standards. Dennoch betonte er die Bedeutung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse als zentrales Werkzeug des Nachhaltigkeitsmanagements. MEDICE selbst hat diesen Weg konsequent beschritten. In einem umfassenden Analyseprozess wurden 82 ESG-Themen bewertet, 2.200 Stakeholder-Aussagen ausgewertet und 22 wesentliche Handlungsfelder definiert – vom CO₂-Ausstoß bis zur Patientensicherheit. Rühmann: „Wesentlichkeit ist keine Pflichtübung. Sie zeigt uns, wo wir als Unternehmen Verantwortung übernehmen – und wo wir echten Wandel gestalten können.“

Marcel Krings, Initiator des Netzwerks und Projektleiter bei der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) im Märkischen Kreis, lobte den Praxisbezug des Vortrags: „Es war spannend zu sehen, wie das Unternehmen aufgezeigt hat, dass sich mit diesen Aktivitäten Geld sparen lässt – auch wenn anfangs Kosten anfallen.“

Nachhaltigkeit als Haltung – nicht als Checkbox

MEDICE gab zudem einen Einblick in das eigene Nachhaltigkeitsverständnis, das weit über regulatorische Anforderungen hinausgeht. Das Unternehmen mit 1.200 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von 450 Millionen Euro entwickelt und produziert seine pharmazeutischen Produkte vollständig an den Standorten Iserlohn und Ringelheim. Das Label „made in Germany“ ist für die MEDICE Health Family Anspruch und Qualitätsversprechen zugleich – mit internationalem Vertrieb in über 50 Ländern.

Abgerundet wurde das Treffen durch einen gemeinsamen Besuch des mehrfach ausgezeichneten Bio-Betriebsrestaurants von MEDICE. Die FRIENDS SHIP Gastronomie GmbH setzt auf zertifizierte Bio-Zutaten, regionale Lieferketten und ein gesundheitsförderndes Konzept – ein weiterer Beleg dafür, dass Nachhaltigkeit bei MEDICE gelebt wird. Zum Abschluss führte das Unternehmen die Gäste durch den unternehmenseigenen „Health Family Park“, der sowohl der Mitarbeitergesundheit als auch der Biodiversität dient.

Marcel Krings zog ein positives Fazit: „Gerade in bewegten Zeiten zeigt sich der Wert eines aktiven Netzwerks. Der wertvolle Austausch mit Unternehmen wie MEDICE zeigt, wie wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltiges Handeln miteinander verbunden werden können – für neue Perspektiven, konkrete Lösungen und gemeinsames Lernen.“

Zur MEDICE Health Family

Seit über 75 Jahren steht MEDICE für das gemeinsame Wirken zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen. Als mittelständisches Familienunternehmen in der dritten Generation verfolgt die MEDICE Health Family das Ziel, eine gesündere Welt zu schaffen, indem sie die verschiedenen Dimensionen der Gesundheit – psychische/physische, soziale und ökologische – allumfassend betrachtet und fördert.

In diesem Sinne entwickelt MEDICE auf Grundlage ihrer pharmakologischen Kompetenz klinisch validierte multimodale Gesundheitslösungen im Zusammenwirken von Arzneimitteln, digitalen Lösungen und Ernährungskonzepten und setzt auch im Nachhaltigkeitsmanagement neue Maßstäbe.