Teilnehmer des kreisweiten Ressourceneffizienz-Projekts „ÖKOPROFIT“ trafen sich kürzlich zu ihrem fünften von insgesamt acht Workshops. Themen dieses Mal: Macht Photovoltaik für meinen Betrieb Sinn? Und welche Angebote gibt es, um die betriebliche Mobilität und die Mitarbeitermobilität „grüner“ zu machen. Fachlichen Input lieferten Experten der Mark-E AG und des Beratungsunternehmens B.A.U.M. Consult. Treffpunkt war das Kraftwerk in Werdohl-Elverlingsen.
Zu Beginn berichtete Norbert Stenns, Leiter der Kraftwerksinstandshaltung bei der Mark-E, über die Entwicklungen am Kraftwerkstandortes in Elverlingsen. Nachdem die beiden Steinkohleblöcke in den Jahren 2014 und 2018 stillgelegt worden sind, werden aktuell noch zwei Gas- und Dampf-Anlagen zur Stromerzeugung betrieben. „Ein Schwerpunkt liegt in der Klärschlammverbrennung, über die wir jährlich etwa viereinhalb Megawatt Leistung erzeugen“, erklärte Stenns. Aktuell seien am ursprünglich 1912 eröffneten Standort noch immer mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt, so Stenns weiter. Zum Vergleich: Zu Hochzeiten vor einigen Jahren waren es ca. 180 Beschäftigte.
Licht ins Dunkel darüber, was man bei der Investition in eine Photovoltaik beachten sollte, versuchte Dr. Arndt Bohrer, Abteilungsleiter für regenerative Energien bei Mark-E, zu bringen. Insbesondere sei es wichtig, im Vorfeld darüber nachzudenken, ob der erzeugte Strom selbst verbraucht, weiterverkauft oder ins Netz eingespeist werden soll. In jedem Fall sei dafür eine Betrachtung der Bedingungen vor Ort entscheidend, wie zum Beispiel die tägliche Stromlast-verteilung, die Dachneigung oder auch die Anzahl der Sonnenstunden. Die Mark-E selbst betreibe inzwischen insgesamt 34 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleitung von etwa 1.200 Kilowatt peak (kWp), so Bohrer.
Autos durchschnittlich nur mit 1,5 Personen besetzt
Eine weitere wichtige Frage war, was Unternehmen tun können, um die betriebliche Mobilität und die Mobilität der Mitarbeiter ressourceneffizient und umweltfreundlicher zu gestalten. Mobilitätsexpertin Annika Jeschke von der Firma B.A.U.M Consult aus Hamm lieferte hierzu einige interessante Anknüpfungspunkte. Zunächst sei es entscheidend zu wissen, auf welchem Wege und mit welchem Verkehrsmittel die Mitarbeiter zur Arbeit fahren. Interessante Info in diesem Zusammenhang: Pro Fahrt ist ein Auto durchschnittlich nur mit 1,5 Personen besetzt. Um dort effizienter zu werden böten sich die klassischen Fahrgemeinschaften ebenso an, wie zum Beispiel die Einrichtung von Shuttle-Services zu markanten Verkehrsknotenpunk-ten. Zudem bestehe die Möglichkeit über Projekte wie „Jobrad“ oder „mobil gewinnt“ Mitarbeiter zum Umstieg auf das Fahrrad oder andere Verkehrsträger zu motivieren. „Letztendlich geht es auch um das Hinterfragen von Gewohnheiten“, so Jeschke.
Abschließend berichteten Dirk Benning und Jörg Pszolka von der Mark-E über Möglichkeiten zum Ausbau der Elektromobilität in Be-trieben. Aktuell gebe es deutschlandweit ca. 17.400 Ladesäulen für E-Fahrzeuge. Der Ausbau werde derzeit stark vorangetrieben. Für Unternehmen bestünden daher interessante Fördermöglichkeiten zur Anschaffung einer eigenen Ladeinfrastruktur. Ähnlich attraktive Förderprogramme stünden auch für die Anschaffung von Fahrzeugen zur Verfügung.
Im Anschluss an den halbtägigen Workshop konnten sich die Teil-nehmer im Rahmen eines Rundgangs über das Kraftwerkgelände über aktuelle Projekte der Mark-E einen Eindruck verschaffen.
Neue ÖKOPROFIT-Runde für 2020 geplant
Aufgrund der guten Ergebnisse von ÖKOPROFIT befindet sich die GWS bereits jetzt in den Planungen für eine neue Projektrunde im Jahr 2020. GWS Projektleiter Marcel Krings rät: “Betriebe, die sich für ÖKOPROFIT interessieren, können sich bereits jetzt bei uns in-formieren und anmelden“ Das Projekt wird von Kooperationspartnern aus Kommunen und Wirtschaft unterstützt. Die Teilnahme an ÖKOPROFIT kann den Betrieben aufgrund einer Landesförderung kostengünstig angeboten werden.
Weitere Infos unter www.oekoprofit-nrw.de
Die Teilnehmer der aktuellen Projektrunde von „ÖKOPROFIT Märkischer Kreis“ sind:
- atb Elektronische Steuerungen GmbH, Menden
- BroKi Metallwaren GmbH & Co. KG, Menden
- Bültmann GmbH, Neuenrade
- Gustav Selter GmbH & Co. KG, Altena
- HJS Emission Technology GmbH & Co. KG, Menden
- J. D. Geck GmbH, Altena
- KIMW Prüf- und Analyse GmbH, Lüdenscheid
- Phoenix Feinbau GmbH & Co. KG, Lüdenscheid
- Städt. Kindertageseinrichtung „GerneGroß“, Werdohl
- Waldfrieden KG, Halver

Photovoltaik und betriebliche Mobilität standen beim letzten Workshop des Projektes „ÖKOPROFIT Märkischer Kreis“ im Fokus, der dieses Mal bei Mark-E AG in Werdohl-Elverlingsen stattgefunden hat.
Foto: GWS